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Orte der Wonne | Neuland Ost

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Dia der Serie »Neuland Ost« aus dem Besitz der Familie Werner | Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf | 1933

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Weitere Arbeiten aus dieser Serie:

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  • 3
 

»Neuland Ost«

»Neuland Ost« ist eine Gartenkolonie, die 1933 im Osten von Berlin angelegt wurde und 1976 dem Bau der Großraumsiedlung Marzahn weichen musste. Die Errichtung des neuen Stadtbezirks war Teil des Wohnungsbauprogramms der DDR zur Entwicklung der Hauptstadt der DDR.

Historie der Kleingärten in Berlin

Berlin vergab 1880 Land an Arme unter der Vorschrift »der Teilnahme am Kartoffelbau«: Aber nur für Familien die redlich sittlich, friedlich, einig, nüchtern, sparsam, arbeitsam, fleißig sind, die ihre Kinder gut erziehen, die ein gutes Beispiel geben und regelmäßig zur Schule gehen.

Berlin, die Metropole der Laubenkolonisten, hat zwei parallele Entwicklungen:

  • Es gab es zum einen die Rotkreuzgärten und Patronatsgärten. Sie wurden von wohlmeinenden Bürgern als Kampfmittel gegen die Tuberkulose errichtet. Der Kleingarten für Arme als Mittel gegen die Schwindsucht.

  • Zum anderen gab es die wilden Laubenkolonien. Nicht organisierte Menschen in Not nutzten Brachen, meist Bauerwartungsland, um ihre Familien zu ernähren. Aus dieser Situation entwickelte sich ein wildes, hochgradig kapitalistisches System von Generalpächtern, an die das Land Berlin Bauerwartungsland temporär zu Höchstpreisen versteigerte. Die Generalpächter wiederum parzellierten das Land und verpachteten es an die Unterpächter für maximal ein Jahr. Die Kleingärtner erschlossen auf diesem Wege das Bauerwartungsland in der Hoffnung, es über den Jahresvertrag hinaus weiter als Anbaufläche nutzen zu können. Erst 1919 schlossen sich die selbstorganisierten Laubenkolonisten und die Patronatsgärtner zusammen, um ihre Interessen gemeinsam kraftvoller zu vertreten.