BLUMENGEFLÜSTER

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Osmanische Handschriften | Universitätsbibliothek Kiel | Deutschland | 2007

Blumensprache | Veilchen Blumensprache
Veilchen

Menekşe – Veilchen in Sibiu, Rumänien

Fundstücke

Mappe, 14 cm x 22,3 cm außen grün mit zentralem Ornament, innen Ebru-Design
4 Bögen handgeschöpftes Papier, beidseitig beschrieben
Vorderseite: Abbildungen von Veilchen, drei Abbildungen gut erhalten, Rückseite: Handschrift, Tusche, osmanischer Text

Fundort

Handschriften Abteilung, Osmanische Handschriften, insa Briefsammlung (um 1116/1703), Universitätsbibliothek Kiel, Deutschland, 7.1.2007


Um jedes Dorf, wo die Husaren über Nacht lagern, ist es geschehen. Wo sie kein Brennholz finden,
reißen sie den Einwohnern die Dächer über den Köpfen ein, und das alte Stroh und Schilf, mit dem die Häuser gedeckt sind, verfüttern sie an die Pferde.
Von den Gartenzäunen, Scheunen und Zimmerwänden bringen sie alles Holz heraus und verheizen es.
Wenn sie dann am Morgen wieder abziehen,
kann man nur noch an einigen Ruinen erkennen,
dass hier einmal ein Dorf gestanden hat. Menekşe, Blatt 2
Um jedes Dorf, wo die Husaren über
Nacht lagern,
ist es geschehen.
Wo sie kein Brennholz finden,
reißen sie den Einwohnern die
Dächer über den Köpfen ein,
und das alte Stroh und Schilf,
mit dem die Häuser gedeckt sind,
verfüttern sie an die Pferde.
Von den Gartenzäunen, Scheunen
und Zimmerwänden bringen
sie alles Holz heraus
und verheizen es.
Wenn sie dann am Morgen
wieder abziehen,
kann man nur noch an einigen
Ruinen erkennen,
dass hier einmal ein Dorf
gestanden hat. Menekşe, Blatt 2

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„Menekşe“ | 4 Bögen Papier beidseitig beschrieben | Gouache, Tusche | 13 x 20,4 cm | 2007

  • Blatt 1:

    Veilchen mit einer Blüte, Beschreibung eines Mädchens
  • Blatt 2:

    Veilchenpflanze mit Wurzel und mehreren Blüten, Beschreibung der Zerstörung eines Dorfes durch die Husaren (ungarische Reiterei)
  • Blatt 3:

    Vase mit Veilchenstrauß, Bericht eines Aufstandes der Janitscharen der sich rasch ausbreitet
  • Blatt 4:

    Veilchen mit Frucht, Zukunftsperspektive nach dem Serail

Analyse

Als Hinweis zur Herkunft der Autorin dient die detaillierte Beschreibung eines Dorfes in Siebenbürgen und dessen Überfall durch die Husaren, unter Franz II. Rákóczi von Felsővadász einem ungarischen Adligen 1704. Ein weiterer Text spielt auf „den Vorfall von Edirne“ ein Aufstand der Janitscharen, dem osmanischen Eliteheer, in Istanbul im Jahr 1703 an. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Texte ist bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
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Installation „Menekşe“ in der Ausstellung „Sultan und Rosinen“ | Brukenthal Museum | Sibiu, Rumänien | 2007