BLUMENGEFLÜSTER

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„Kara Çiçek“ | Fundort: Lykischer Sarkophag | Kaș, Türkei | 2004

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„Kara Çiçek“ | Fundort: Lykischer Sarkophag | Kaș, Türkei | 2004

Blumensprache | Schwarze Blume Blumensprache
Schwarze Blume

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„Kara Çiçek“ | Fundort: Lykischer Sarkophag | Kaș, Türkei | 2004

Kara Çiçek – Schwarze Blume in Kaș, Türkei

Fundstücke

Handschriften und Zeichnungen, Talisman, Baumwolltücher
3 Bögen Papier, 7 x 11,3 cm, Handschriften in ein Baumwolltuch eingeschlagen
6 Bilderbögen mit Pflanzendarstellungen: Moschus, Amber, Ingwer, Pfeffer, Nelken, Aloe
Eine Muska, in Stoff eingenähtes Stück beschriebenes Papier
Ein Taschentuch, weiß, Leinen mit Spitzenrand, osmanisches Stickereimotiv, gut erhalten Baumwollstoff als Einschlagtuch, Baumwollfaden

Fundort

Lykischer Sarkophag in der Nähe von Kaș, einem ehemals griechischen Fischerort in der heutigen Türkei, 27.4.2004

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„Kara Çiçek“ | 6 Bilderbögen mit Pflanzendarstellungen: Moschus, Amber, Ingwer, Pfeffer, Nelken, Aloe | Tusche, Kohle, Bleistift auf Papier | 21 x 35 cm | 2004


Im Käfig werden sie darauf vorbereitet, den Thron zu besteigen. Schwangerschaften im Prinzenkäfig werden durch sorgfältige Vorkehrungen vermieden,
entfernen der Eileiter, Verwendung von Pessaren. Es wird mit verschiedenen Ingredienzen experimentiert: Moschus, Amber, Ingwer, Pfeffer, Nelken und Aloe. Schwangerschaften entledigt man sich durch Abtreibung, Tötung der Neugeborenen durch offen lassen der Nabelschnur oder Ertränken der Schwangeren.Kara Çiçek, Blatt 3
Im Käfig werden sie
darauf vorbereitet,
den Thron zu besteigen.
Schwangerschaften
im Prinzenkäfig werden durch
sorgfältige Vorkehrungen
vermieden,
entfernen der Eileiter,
Verwendung von Pessaren.
Es wird mit
verschiedenen Ingredienzen
experimentiert: Moschus, Amber, Ingwer, Pfeffer,
Nelken und Aloe.
Schwangerschaften entledigt man
sich durch Abtreibung,
Tötung der Neugeborenen
durch offen lassen
der Nabelschnur oder
Ertränken der Schwangeren.Kara Çiçek, Blatt 3

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„Kara Çiçek“ | 3 Handschriften, Tusche auf Papier, Schmutz | 11,3 x 21 cm | 2004

  • Blatt 1:

    Menschenhandel
  • Blatt 2:

    Eintritt in den Harem
  • Blatt 3:

    Verhütung und Abtreibung im Harem
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Talisman | Papier eingenäht in Stoff | 3 x 6 cm | Leinentuch mit Kohlezeichnung | 28 x 28 cm | 2004

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Detail baumwollenes Einschlagtuch, stark verschmutzt, Schnur
3 Handschriften, baumwollenes Einschlagtuch

Analyse

Die Fundstücke waren als Rolle verpackt in ein Tuch eingeschlagen in einem Sarkophag versteckt. Die beigefügte Muska ist ein Talisman mit einem eingenähten Schriftstück zum Schutz des Trägers oder der Trägerin. Die Bilderbögen und Schriftstücke waren in Baumwolltücher eingeschlagen. Die Textilien weisen Spuren osmanischer Stickerei-Motive auf.
Die Fundstücke waren als Rolle verpackt in ein Tuch eingeschlagen in einem Sarkophag versteckt. Die beigefügte Muska ist ein Talisman mit einem eingenähten Schriftstück zum Schutz des Trägers oder der Trägerin. Die Bilderbögen und Schriftstücke waren in Baumwolltücher eingeschlagen. Die Textilien weisen Spuren osmanischer Stickerei-Motive auf. Der erste Text beschreibt die Praxis des Menschenhandels von Mädchen und jungen Frauen. Der zweite Text spielt auf den Eintritt in den Harem an. Der dritte Text thematisiert Verhütungs- und Abtreibungsmethoden im Serail zur Zeit der Kafes, der „Prinzenkäfige“. Eine Institution, die zeitweise zum Schutz der Söhne des Sultans eingeführt wurden. Die Bilderbögen sind Darstellungen von Pflanzen, die im dritten Text zur Abtreibung oder Empfängnisverhütung erwähnt werden. Nach bisherigem Erkenntnisstand wurde die Rolle im 17. Jahrhundert am beschriebenen Ort hinterlegt. Durch wen sie dort hingebracht wurde, ist bis heute ungeklärt. Weitere Untersuchungen werden eine detaillierte Zuordnung zulassen.
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„Kara Çiçek“ | Tischvitrine mit Einschlagtuch, Baumwolltuch, 3 Schriftstücke mit Übersetzung, Talisman, Leinentuch, 6 Blumenabbildungen | Kaş, Türkei | 2004

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Installation „Kara Çiçek“ in der Ausstellung „Sultan und Rosinen“ | Kunstfaktor | Berlin | 2005